Und wieder ist es Herbst hienieden,
es weht aus Norden statt aus Süden,
die Knospen an den Bäumen ruh’n,
und auch die Vögel haben nichts zu tun!
Rallafididi, rallafididi.
(Heinz Erhardt)
Tja, nun ist es also Herbst. Mehr oder weniger. Viel nasser kann es zwar kaum noch werden, aber leider wird es nun auch noch kälter und die Tage immer kürzer. Mein Hund hat mich schon im August so vorwurfsvoll angeschaut, dass ich brav die Heizung angestellt habe, schließlich kann man sich selbst ja warm anziehen, aber wenn das Haustier friert … nein, da steigt man dann doch hinunter in den Keller und legt den Schalter um. Oder, in meinem Fall, öffnet die Klappe des Heizungscomputers und versucht sich krampfhaft daran zu erinnern, wie das mit dem Heizkesselaktivieren doch gleich noch einmal ging. Ja, das waren noch Zeiten, in denen man einfach einen Schalter drücken konnte und das Haus war warm. Und wenn man an dem Thermostat drehte, wurde es sogar noch wärmer. Ohne den Außenfühler an der Hauswand, der einem heutzutage sagt: „Nee, ist zu warm draußen. Du musst nicht heizen.“ Gut, klar, das kann man alles einstellen. Aber da ist auch schon das Problem. Man kann das vielleicht, ich habe da so meine Schwierigkeiten, im niedrigen Keller stehend, bei schummrigen Licht, ohne Lesebrille, weil ich die mal wieder vergessen habe und keine Lust habe, die Treppe wieder raufzulaufen, in der Hand eine Betriebsanweisung, von der der Hersteller glaubt, sie sei allgemeinverständlich.
Und kaum, dass man alles halbwegs eingestellt hat, ändert sich auch schon wieder die Wetterlage und man muss schon wieder ran. Diesmal allerdings mit Lesebrille. Man ist ja lernfähig.
Um Wärme bzw. der Fehlen selbiger soll es in diesem Vollmond auch gehen. Denn was passiert, wenn die kalte Nässe in unsere Kleider kriecht? Richtig, wir frieren. Und was passiert dann? Die Muskeln werden hart und verkrampfen sich. Wir ziehen die Schultern hoch, ziehen den Kopf ein und machen uns so klein wie möglich. Wie ungesund diese Haltung ist, wird jeder aus eigener Erfahrung wissen. Also steht in den nächsten Wochen wieder etwas Entspannung auf dem Programm.
Wie ihr euch entspannen wollt, ist natürlich euch überlassen. Es soll ja Menschen geben, die sich beim Sport am besten entspannen können, andere bevorzugen eine Tasse Kaffee und eine angenehme Lektüre oder ein wohltemperiertes Bad. Auch das Hören von Musik kann durchaus entspannend sein, wobei sich da auch zuweilen die Geschmäcker gravierend unterscheiden. Ich jedenfalls kann nicht nachvollziehen, wie man sich bei heavy metall entspannen kann. Andererseits kann ich auch beim monotonen Klang einer Meditationstrommel nicht runterkommen.
Eine Freundin wollte mir einst etwas Besonderes zum Geburtstag schenken und ist mit mir zu einem Seminar mit Trommelmeditation gegangen. Sie war dabei völlig entspannt und locker, während ich zusehends aggressiv wurde und am Ende am liebsten die Trommel genommen und sie dem Trommler über den Kopf gezogen hätte. Es war einfach viel zu laut für mich.
Ich selbst habe mir vorgenommen, jeden Tag eine der im Internet so zahlreich angebotenen Entspannungsmeditationen auszuprobieren und so oft wie möglich spazieren zu gehen. Natürlich warm eingemummelt und mit ganz bewusst entspannten Schultern.
In diesem Sinne: Kommt gut in den Herbst!