Magie aus alten Zeiten – Diebe entlarven, Gestohlenes zurück bekommen

Diese Zaubersprüche und Rituale sind Überlieferungen aus alten Zeiten. Auch wenn einiges davon nicht mehr passend für die heutige Zeit ist, lassen sich so manche Rituale in etwas angepasster Form noch immer anwenden. Vor allem sind diese Zaubersprüche aber ein interessantes, wenn auch manchmal skurriles Kulturgut. Sie zeigen wie häufig magische Sprüchlein mit Elementen aus dem Christentum verknüpft wurden.

Du kannst einzelne Elemente jedes Rituals durch Dinge ersetzen, die besser zur heutigen Zeit passen. Vor allem ist es wichtig Gegenstände und Worte auszuwählen, die für dich persönlich stimmig sind. Es kommt weniger darauf an ein Ritual ganz exakt nach Vorgabe durchzuführen, als sich selbst in die passende Stimmung zu bringen, um sein magisches Ziel zu visualisieren. (Lies mehr darüber in unserem Beitrag zur Visualisierung >> Link) Auch bei den Hilfsmitteln darf getrickst werden. Wenn es dir beispielsweise nicht möglich ist ein Feuer zu machen, dann tut es vielleicht eine Kerze oder eine Räucherschale. Sei ruhig kreativ!

 

Gestohlenes zurückbekommen

Mit diesem alten Ritual sollte der Dieb schnellstens dazu bewogen werden, das gestohlene Gut wieder an seinen rechtmäßigen Besitzer zu übergeben.

Man nimmt: 3 Bröcklein Brot, 3 Sprätlein Salz, 3 Bröcklein Schmalz, macht eine starke Glut und legt alle Stücklein darauf und spricht dazu, während man allein bleibt: Ich lege dir, Dieb oder Diebin, Brot, Salz und Schmalz auf die Glut, wegen deiner Sünde und Übermut, ich lege es dir auf die Lunge, Leber und Herzen, dass dich ankommt ein großer Schmerzen; Es soll dich ausstoßen eine große Not als wenn es dir tät der bittere Tod, es sollen dir alle Adern krachen und Todesschmerzen machen, dass du keine Ruh hast und das Gestohlene bringst und hintust, wo du es gestohlen hast.

Einen Dieb entlarven

Alter Zauber aus Gerlinen, Württemberg 1605

Der Zauber wurde dazu verwendet den Schuldigen endgültig zu entlarven, falls es mehrere Verdächtige gab:

„Er lasse in einer Pfanne einen Löffel voll Schmalz heiß werden, nehme alsdann vom Wintergrün so viel Blätter, als er verdächtige Personen habe. Würfe ein Blättlein nach dem anderen in jedes Verdächtigen Namen hinein, ohngefährlich mit solchen Worten: N.N. hier werfe ich dich hinein im Namen Gottes, des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes. Wer unschuldig, des Blättlein bleibe im Schmalz liegen und verbrenne. Wenn er aber einen einwerfe, der rechtschuldig genannt, so springe es wieder heraus.“

Die ältesten schriftlichen Aufzeichnungen dieses Zaubers sind aus 1347 überliefert. Bekannt war er unter dem Namen „großer Diebssegen“
Seither hat er sich oft gewandelt und aus volkskundlichen Aufzeichnungen des 18. und 19. Jahrhunderts ist diese fragmentarische Form erhalten:

Einen Dieb zu stehlen (stellen)

Maria ging spazieren mit ihrem lieben Kind
Zwei Diebe kommen gegangen, die nahmen ihrs geschwind;
Maria aber sprach Sanctpetrus bin (3 mal)
Sanct Petrus sprach, ich habs gebunden
Mit Jesu Banden, mit seinen heiligen Fünfwunden.

 

Drei-Nägel-Segen

(aus dem 19. Jahrhundert)

„Wann einem etwas gestohlen worden, daß es der Dieb wieder bringen muss“

„Gehe (des) morgens früh vor Sonnen-Aufgang zu einem Birnbaum und nimm drei Nägel aus einer Todtenbahr oder Hufnägel, die noch nie gebraucht sind, halt die Nägel gegen der Sonnen-Aufgang und sprich also: O Dieb, ich binde dich bei dem ersten Nagel, den ich dir in deine STirn und Hirn thu (tue) schlagen, daß du das gestohlene Gut wieder an seinen Ort mußt tragen, es soll dir so wider und so weh werden, nach dem Menschen, und nach dem Ort, da du es gestohlen hast, als dem Jünger Judas war, da er Jesum verrathen hatte, den 2. (andern) Nagel, den ich dir in deine Lung und Leber thu schlagen, daß du das gestohlene Gut wieder an seinen vorigen (seinen) Ort sollst tragen, es soll dir so weh nach dem Menschen und nach dem Ort (werden), da du es gestohlen hast, als dem Pilato in der Höllenpein, den 3. Nagel, den ich dir Dieb in deinen Fuß thu schlagen, daß du das gestohlene Gut wieder an seinen vorigen Ort mußt tragen, wo du es gestohlen hast. O Dieb, ich bind dich und bringe dich durch die heiligen 3 Nägel, die Christum durch seine heiligen Händ und Füß sind geschlagen worden, daß du das gestohlene Gut wieder an seinen vorigen Ort mußt tragen, da du es gestohlen hast.

Weitere Zaubersprüche aus alten Zeiten findest du in unserem Beitrag: Alte Heilsegen >> Link

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