Frau Holle – März 2019

Wer sich mit Märchen beschäftigt, kommt um die gute Frau Holle nicht herum. Wir kennen sie aus der Erzählung von der Goldmarie und der Pechmarie, wo sie das fleißige Mädchen mit Gold überschüttet, das faule hingegen mit Pech bestraft. Doch Frau Holle kann bedeutend mehr. Sie ist eine starke, zauberkundige Frau, die es im Winter schneien lässt und im Frühling über die Felder schreitet und sie besonders fruchtbar macht. Sie lebt im Untergrund, in der Anderswelt, die man nur auf ungewöhnlichen Wegen betreten kann. Den Menschen ist sie meist freundlich zugetan, doch gnade demjenigen, der sich hart, geizig und kaltherzig zeigt. Das kann die gute Frau Holle gar nicht leiden. Der Sage nach kann Frau Holle die Menschen durch die ihr geweihten Hollunderbäume belauschen und wer Sorgen und Kummer hat, darf sich gerne im Schatten dieser Pflanze ausweinen und beklagen. Wer weiß, ob die gute Frau es nicht hört und hilft. Auch sonst soll ein Hollunderbaum, den man auf sein Grundstück gepflanzt hat, Glück bringen und das Haus und die Bewohner schützen, und selbst jene, die nicht an diese alten Geschichten glauben, wissen eine gute Brühe aus Holunderbeeren bei einer Erkältung zu schätzen.


Bild „Frau Holle“ von Buchhändler. 
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Das Geschenk der Frau Holle

Wer sich nun berufen fühlt, sich der alten Tradition anzuschließen und sogleich ein Holunderbäumchen in den Garten zu pflanzen, darf das gerne machen. Doch der Aspekt, den wir in diesen Monat genauer betrachten wollen, ist das Helfen, das Belohnen und das Danksagen. Wenn man mit offenen Augen durch das Leben geht, findet man eigentlich immer etwas, wo man einmal Hand anlegen kann. Oh, keine Sorge, niemand erwartet, dass man zum Superhelden mutiert und die Welt rettet. Nein, es geht um die kleinen Dinge. Es beginnt schon damit, einer Person die Tür auf zu halten, den achtlos weggeworfenen Müll von der Straße aufzuheben und zu entsorgen oder einfach mal nicht nur den eigenen, sondern auch den Kantstein des Nachbarns zu fegen. Ebenso wichtig ist es, sich einmal Gedanken darüber zu machen, ob man selbst denn oft genug Danke sagt. Viele Wohltaten, die wir täglich empfangen, sind uns so selbstverständlich, dass wir sie gar nicht mehr zu schätzen wissen. Man muss nur einmal genau hinsehen. 

Angefangene Projekte beenden

Wer über das Helfen und Bedanken hinaus noch aktiv werden will, kann sich im März einmal ganz selbstkritisch seinen eignen Vorhaben widmen. Oft warten noch etliche Projekte auf uns, die dringend erledigt werden müssen. Höchste Zeit, über den eignen Schatten zu springen und loszulegen. Frau Holle bringt Kraft, Schwung und Durchhaltevermögen und belohnt jene, die sich nicht entmutigen lassen und eine Sache zu einem guten Ende bringen. Also ran an die Arbeit und vielleicht fällt ja auch ein kleines bisschen Gold auf uns herab.

Tipp der Frau Holle

Tu dir und anderen etwas Gutes: Lade deine Freunde zu einem heißen Trunk Hollunderbeersaft ein. Mit Grießklösschen und Apfelscheiben kann man auch eine leckere Suppe daraus kochen.

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