Labdanum

verwendeter Pflanzenteil: Harzessenz

Dieses klebrige Gummiharz stammt aus der Cistrose (Cistus ladanifer), die diese dunkle Masse aus Blättern und Ästen ausschwitzt. Heimisch ist sie hauptsächlich auf der spanischen Halbinsel, in Nordafrika und Südfrankreich. Die beste Räucherqualität kommt allerdings aus Kreta, wo die Ernte teilweise noch immer so praktiziert wird wie in alten Zeiten. Dazu wird eine Herde Ziegen durch die klebrigen Sträucher getrieben. Das Harz verfängt sich dann in den Haaren und besonders den Bärten der Ziegen und kann anschließend ausgekämmt werden. Hierzu gibt es auch ein Zitat von Herodot: „Labdanum hat den schönsten Geruch und stammt doch aus dem übelriechendsten Ort, nämlich vom Bart der Ziegenböcke.“
Meist wird heute aber das sogenannte Ladanisteron zur Ernte verwendet. Es ist eine Art Rechen an dem Lederstreifen befestigt wurden. Mit diesem Rechen streicht man durch die Sträucher und das Harz bleibt an den Lederstreifen kleben. Die bevorzugte Tageszeit für die Labdanumernte ist die Mittagszeit, da die Pflanze in der prallen Sonne am meisten Harz ausschwitzt. Wenn die Pflanze aberntet kann man Labdanum auch durch auskochen der Pflanzenteile gewinnen.


Bereits in der Antike war Labdanum sehr begehrt. Neben seiner Verwendung als Räuchermittel nutzte man Labdanum als Kosmetika gegen Haarausfall oder Falten. In der Parfumindustrie wird das Harz heute noch als Fixiermittel verwendet.
Wenn man Labdanum in Räuchermischungen einarbeiten möchte, lässt sich das Harz am besten zerteilen wenn es vorher im Kühlschrank gelegen hat. Je wärmer es ist, desto weicher und klebriger wird es.
Minoische Frauen parfümierten sich mit dem Rauch des Balsams. Er war der Liebesgöttin Aphrodite geweiht und so fand man ihn auch in einigen Liebesmischungen. Mit Kalmuswurzel und Styrax vereinigte sich Labdanum zu Chypre-Räucherung.

Duft: warm, vielschichtig, erdig, moschus-, ambraartig

Wirkung beim Räuchern: Erdung, hüllt in eine warme Decke ein, Seelenbalsam

Mischen mit: 
Kalmuswurzel
Styrax
Wacholder
Zeder
Mastix

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