Alter Aberglaube über Hexen

Hexen sind böse Wesen die Krankheit und Tod bringen können, ganze Ernten zerstören, die Manneskraft rauben, über Glück und Unglück entscheiden. Sie sind mit dem Teufel im Bunde, und feiern schwarze Messen auf denen sie unschuldige Kinder opfern und ihr Blut trinken.

Solche und ähnliche Gerüchte rankten sich zumindest im finsteren Mittelalter um das Treiben von Hexen. Ein paar Aberglauben aus dieser Zeit sind uns bis heute überliefert.

Hexenbutter

Hexen konnten Milch aus einem Handtuch melken, und daraus Butter machen die sie anschließend verkauften. Angeblich erkannte man die Hexenbutter als solche, wenn man ein Messer, auf dem drei Kreuze eingeritzt sind, hineinsteckt. Denn dann verwandelte sich die Butter in Kuhfladen.
Es ging das Gerücht um, dass normale Milch in der Nähe von Hexen gerann und die Herstellung von Butter und Käse unmöglich war. Außerdem verhexten sie das Vieh in den Ställen und bewirkten, dass sie keine Milch mehr geben konnten.
Gaben Kühe und Ziegen keine Milch mehr, so glaubte man daran, dass des Nachts heimlich eine Hexe in den Stall ging und die Milch aus dem Euter saugte. Dazu musste sich die Hexe den Tieren nicht nähern. Es reichte wenn sie ein Messer oder eine Axt in eine Holzsäule schlug und aus dem Holzspalt die Milch fließen lies. Auch aus Nägeln, Mistgabeln oder Geschirrtüchern konnten sie Milch gewinnen.

Wechselbälger

Hexenmilch nennt man die Milch, die sich manchmal an den Brüsten von Neugeborenen befindet. Man glaubte, dass Hexen des Nachts ans Lager des Neugeborenen treten und an ihren Brüsten saugen. Auch entstand hier der Glaube an ein Wechselbalg. Schwache oder kränkliche Kinder waren in Wirklichkeit Kinder von einer Hexe und dem Teufel. Sie wurden heimlich in der Nacht mit dem richtigen Kind ausgetauscht und der Mutter untergejubelt.

Formwandler

Hexen konnten die Gestalt eines beliebigen Tiers oder eines Gegenstandes annehmen. Besonders Katzen waren bei den Hexen sehr beliebt. Katzen die eine Hexe begleiten sind meist ebenfalls böse Teufel oder Geister.
Auch Pflanzen, Bäume oder unbelebte Gegenstände konnten eine Hexe in sich bergen. Meist wurde diese „Verkleidung“ dazu genutzt um Menschen zu schaden und etwas im Schilde zu führen.

Magische Bücher

Die Bücher einer Hexe, in der sie ihre magischen Zaubersprüche und Rezepte niederschrieb, verschwanden meist mit dem Tod ihres Besitzers. Wollte man so ein Buch verbrennen, so sprang es dreimal aus dem Feuer.

Fähigkeiten

Trotz all ihrer magischen Fähigkeiten, hatten Hexen mit kleinen Problemen zu kämpfen. Hexen können nicht über einen Besen steigen der vor ihrer Türe liegt. Alles kirchlich Geweihte vertragen sie nicht sonderlich gut. Weihwasser ätzt ihre Haut auf. Erteilt der Priester den Segen, müssen sie sich abwenden. Wenn man sie durch das Loch in einem Sargbrett ansieht, so sieht man sie verkehrt herum stehen. Eine Hexe hat keine Macht über eine Person, wenn sie von dieser zuerst angesprochen wird.

Wie sehen Hexen aus?

  • Hexen sind meist alte, hässliche Menschen.
  • Die Augenbrauen sind buschig und in der Mitte zusammengewachsen.
  • Ihr Erscheinungsbild ist mager und schmutzig, die sind Haare meist zerzaust und die Haut ist bleich.
  • Hexen haben eine gekrümmte Nase die fast ganz bis zum spitzen Kinn reicht.
  • Oft hinken Hexen, brauchen einen Stock zum gehen, und auf ihrem Buckel sitzt gerne eine Katze.
  • Die Finger sind verkrüppelt und klauenartig. Die Nägel gleichen Krallen.
  • Hexen sind nicht fähig zu lachen oder Tränen zu vergießen.
  • Eine Hexe muss nicht zwangsläufig eine Frau sein, auch Männer oder Kinder können Hexen sein.
  • Hexen hatten häufig unschöne Warzen oder Geschwüre im Gesicht.

Die alten Aberglauben aus dem Mittelalter gehören zum Glück der Vergangenheit an. Trotzdem ist das Wort Hexe  immer noch negativ besetzt. Dabei definieren viele das Wort Hexe einfach nur als „weise Frau“.

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