Mit den Märchenwesen durchs Jahr – Die Schneekönigin / Januar 2019

Das Jahr 2019 hat begonnen. Da es in diesem Jahr leider aus logistischen und zeittechnischen Gründen keinen Hexenwissen-Kalender gibt, haben wir uns etwas Neues ausgedacht. Wir werden für jeden Monat hier in dem Blog einen Beitrag posten, und weil wir hoffen, dass dieses Jahr einfach „märchenhaft“ für unsere Leser wird, werden wir uns im Rahmen dieses Kalenders mal genauer ansehen, was wir von den Figuren unserer Kindheit lernen können.

Bild von Elena Ringo http://www.elena-ringo.com Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

Die Schneekönigin

Im Januar gibt der Winter noch einmal richtig Gas. Oft ist es kalt und ungemütlich. Die Nächte sind lang, die Tage zu kurz. Vielerorts liegt Schnee, Eisblumen schmücken die Fenster und Autoscheiben, weißer Raureif funkelt auf Gräsern und Sträuchern. Wem anderes könnte dieser Monat gewidmet sein als … richtig, der Schneekönigin.
Die besagte Dame ist dafür bekannt, dass sie wenig von Wärme, Freude und Gefühlen hält und ihr Herz nichts weiter ist als ein Eisklumpen. Sie hat sich abgewandt von der Welt und lebt nur für ihre eigene kalte Schönheit in einem Palast aus Eis.

Emotionelle Klarheit

Sie ist kein allzu umgänglicher Typ, doch wir können viel von ihr lernen. Gerade nach der oft überschwänglich emotional daherkommenden Weihnachtszeit kann ein wenig ehrliche Nüchternheit ganz gut tun. Die Schneekönigin fordert uns dazu auf, die Dinge realistisch zu betrachten. Wo klammere ich mich an verletzten Gefühlen fest? Wo reagiere ich voll Zorn, obwohl es die Sache eigentlich nicht wert ist? Wo sollte ich besser einen kühlen Kopf bewahren, statt wie sonst mit emotionalen Vollgas in eine Sackgasse zu brettern? Manchmal kann es schon helfen, sein Gemüt ein wenig abzukühlen, um eine ins Stocken geratene Sache wieder ins Fließen zu bringen.

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Doch auch wer mit seinen Gefühlen im Reinen ist, kann den Januar nutzen, um sich in seinen eigenen vier Wänden mal eingehender umzusehen. Die Schneekönigin umgibt sich nur mit Dingen, die schön sind und funkeln. Gut, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten und nicht jeder muss sein Heim in eine kalt glitzernde Eishöhle verwandeln, doch vielleicht schauen wir uns mal an, was sich alles über das Jahr im Haushalt angesammelt hat und fragen uns: Brauche ich wirklich noch das vierzehnbändige Lexikon im Bücherschrank, das vor zwanzig Jahren mal aktuell war? Muss ich Tante Emmas hässliche Blumenvase wirklich auf dem Klavier stehen lassen? Warum steht da eigentlich noch der Osterhase vom letzten Jahr auf der Fensterbank? Habe ich die Tonskulptur von Onkel Alfred eigentlich jemals gemocht?

Nutzen wir den Januar, um es uns gemütlich zu machen und uns von unnötigen Ballast zu befreien.

Tipp der Schneekönigin:

Nutze diesen Monat für Spaziergänge und bewundere die feinen Gebilde, die Frost und Schnee überall in der Umgebung gezaubert haben.

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