Magisches Julfest – 21. Dezember

Das Julfest (auch Yule, Jul oder Jule) markiert den dunkelsten Tag des Jahres. Wir feiern Jule zur Zeit der Wintersonnenwende – dem Tag des Jahres mit der kürzesten Tageszeit und der längsten Nachtzeit. Diese fällt auf der Nordhalbkugel der Erde auf den 21. oder 22. Dezember.

Es ist ein Fest, das ganz im Zeichen der Wiedergeburt steht. Die Zeit der langen Nächte neigt sich dem Ende zu. Die Tage werden endlich länger und die Sonne gewinnt zunehmend an Kraft. Nach heidnischem Glauben schenkt die große Göttin dem gehörnten Gott wieder das Leben. Für sie wird es nun Zeit, sich nach der anstrengenden Zeit auszuruhen, ihre Kräfte zu sammeln und im Frühling voller Leben zu uns zurückzukehren. Der gehörnte Gott und die wiederkehrende Sonne sind eins. Viele Heiden feiern diesen Tag mit dem Entzünden von Kerzen und großen Feuern. Die Flammen sind ein Symbol von Kraft und Hoffnung in der Dunkelheit. Auch in der dunkelsten Zeit des Jahres, wo der Winter die Natur in einen tiefen Schlaf versetzt hat, gibt es Leben und Kraft. Ein besonders schöner Brauch ist es, die längste Nacht gemeinsam zu durchwachen um dann den ersten Sonnenaufgang zu begrüßen und zu feiern.

Nicht von ungefähr wird auch das christliche Weihnachtsfest zu dieser Zeit gefeiert. Wer sich ein wenig tiefer mit der Symbolik von Weihnachten beschäftigt, wird viele Ähnlichkeiten finden. Die meisten Weihnachtsbräuche, die heute so tief im Christentum verankert sind, haben ihren Ursprung im Heidentum und wurden nur leicht abgeändert übernommen. Die Namen haben sich vielleicht verändert, aber die tiefergehende Bedeutung bleibt die gleiche. Es muss also kein Widerspruch sein beide Feste zu Feiern. Sei es aus Tradition, aus Glaubensgründen, aus Gewohnheit oder einfach aus Freude am Feiern – wichtig ist nur die Elemente der Feierlichkeiten für sich zu entdecken, die die eigene Seele bereichern.

In früheren Zeiten hatte das Feiern von Jule noch einen weiteren Stellenwert. Für Menschen, die von der eigenen Landwirtschaft abhängig waren, brach nun die Zeit an, in der frische Nahrungsmittel wie Gemüse langsam zu Ende gingen und man auf seine Vorräte zurückgreifen musste. Um eine nahtlose Versorgung zu sichern, hing viel davon ab wie gnädig sich das Wetter zeigte und ob Mensch und Tier gesund blieben. Dadurch entstand natürlich noch eine größere Wertschätzung für die Rückkehr des Lichtes und die Sicherheit von Haus und Hof.

Aber auch in der heutigen Zeit, kann man das Julfest nutzen um sich ins Bewusstsein zu rufen was man an seinem Leben hat. Es ist ein perfekter Zeitpunkt um kurz Abstand vom Alltag zu nehmen und eine Pause zu machen. Bald beginnen die 12 Rauhnächte. (Mancherorts wird Jule bereits als erste Rauhnacht gezählt.) Diese Zeit eignet sich besonders gut um alle überflüssige Arbeit einzustellen. – Einfach einmal SEIN. Nach der großen Hektik der Adventszeit tut es unserer Seele gut, sie einmal baumeln zu lassen. Vielleicht findet auch in unserem Leben eine kleine Wiedergeburt statt. Wir können das alte Jahr abschließen und uns bereit machen, für alles was nun kommen mag.

 

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